Handlungskonzept Ihme

11/2022 Handlungskonzept zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Ihme

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Übersichtsplan Handlungskonzept Ihme

Projektbeteiligte

Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine (GLV)
NLWKN (Zuwendungsstelle, Gewässerkundlicher Landesdienst)
Region Hannover
Sönnichsen&Weinert Ingenieurgesellschaft für Wasserbau und Wasserwirtschaft mbH

Ausganssituation/Voraussetzungen

Ziel des Projekts war die umfassende ökologische Aufwertung der Ihme auf einer Länge von rund 9,5 km im Bereich Hemmingen bis Wennigsen. Schwerpunkte waren:

  • die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an drei Querbauwerken

  • Strukturverbesserungen zur Förderung der naturnahen Entwicklung

  • die Berücksichtigung von Schutzarten wie Fischotter und Biber

Die Ihme wurde im Vorfeld als stark verändertes Fließgewässer mit erheblichen Defiziten in der Gewässerstruktur eingestuft. Die Maßnahmen basieren auf den Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) sowie dem Gewässerentwicklungsplan Ihme.

Durchführung

Ziel des Vorhabens war die Entwicklung eines umfangreichen Handlungskonzeptes zur naturnahen Entwicklung und zur Herstellung ökologischen Durchgängigkeit der Ihme.

Der Auftrag zur Erstellung des Maßnahmenkonzepts wurde am 17.11.2022 vergeben an:
Sönnichsen&Weinert Ingenieurgesellschaft für Wasserbau und Wasserwirtschaft mbH, Schwarzer Weg 8, 32423 Minden.

Das Handlungskonzept wurde im Dezember 2023 fertiggestellt und teilweise bereits von der Unteren Wasserbehörde genehmigt. Die Umsetzung einiger Maßnahmen erfolgt nun schrittweise:

  • Umbau vorhandener Strukturelemente (z. B. Totholz, Kies, Uferabflachungen)

  • Einbau neuer Strukturelemente zur Förderung der Sohl- und Uferstruktur

  • Ottergerechter Umbau von Brücken zur Verbesserung der Durchgängigkeit für Kleinsäuger

  • Planungen zur Verlegung eines Radwegs bei der Stadt Ronnenberg anregen zur Konfliktvermeidung in einem durch Biber beeinflussten Bereich

  • Anschluss einer bestehenden Tiefenrinne zur Verbesserung der Gewässerstruktur im Vorland

Sämtliche Maßnahmen wurden auf ihre ökologischen und hydraulischen Auswirkungen geprüft.

Ökologische Bewertung

Durch überwiegend extensive Unterhaltung, die Schaffung von Gewässerrandstreifen und unterschiedliche (teilweise umfangreiche) Renaturierungsmaßnahmen ist das Gewässer in den letzten Jahren im Hinblick auf die Gewässerökologie bereits stark aufgewertet worden. Dennoch haben nicht alle Maßnahmen optimale Entwicklungsergebnisse erzielt. Zudem bestanden für Lebewesen im und am Gewässer noch einige Wanderhindernisse in Form von Bauwerken aus unnatürlichen Materialen (wie z.B. Drosselbauwerke und Durchlässe). Das Handlungskonzept soll das schrittweise Vorgehen für eine strukturverbessernde und ökologisch durchgängige Umgestaltung der Ihme vorgeben.

Die Maßnahmen tragen entscheidend zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Ihme bei.
Erwartete Effekte:

  • Erhöhung der Strukturvielfalt

  • Schaffung und Vernetzung von Lebensräumen für Fische, Amphibien und Säugetiere

  • Förderung der eigendynamischen Entwicklung des Gewässers

  • Berücksichtigung von Biber- und Fischottervorkommen

Das Projekt unterstützt die Zielerreichung gemäß EG-WRRL und stärkt die biologische Vielfalt im Gewässerraum.

Finanzierung und Förderung

Die Entwicklung des Handlungskonzeptes und des dazugehörigen Wasserrechtsantrags wurden durch Landesmittel aus dem Maßnahmenprogramm zur Fließgewässerentwicklung und durch Mittel der Region Hannover zur Förderung der Renaturierung von Fließgewässern gefördert. Anschlussfinanzierung für die Umsetzung wurde ebenfalls beim Land Niedersachsen beantragt (NEOG-Richtlinie und Gewässerallianz Niedersachsen). Die Maßnahmen sind abschnittsweise kalkuliert und werden entsprechend der Förderkulissen priorisiert umgesetzt.

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